Ego-State-Therapie
Wenn wir z. B. sagen „Ein Teil von mir oder eine Stimme in mir…", reden wir über einen Ego-State. „Ich fühle mich bezüglich dieser Entscheidung in Frieden mit mir selbst" gibt Hinweise, dass meine Ego-States harmonieren. Die verschiedenen Ich-Zustände bringen Farbe in unser Leben und bereichern es. Ein schmerzvoller, leidender oder ein destruktiver Ego-State hingegen kann Unruhe und unerwünschte emotionale Reaktionen/ Verhaltensweisen zur Folge haben. Wenn zwei Ego-States miteinander in Konflikt sind, fühlen wir uns zerrissen oder haben Mühe, eine Entscheidung zu treffen.
Wir werden nicht mit unseren Ego-States geboren, sondern erschaffen diese im Laufe unseres Lebens. Ego-States entwickeln sich, wenn wir etwas immer und immer wieder tun und Rückmeldungen aus dem Umfeld dazu erhalten. Wenn ein Kind z. B. Zuwendung will und einen Witz macht oder etwas lustiges tut und dies immer wieder mit einer positiven Reaktion belohnt wird, über Monate und Jahre, kann sich ein witziger, Spassmacher-Ego State entwickeln. Wird jedoch das Kind, wenn es einen Witz erzählt, zum Schweigen gebracht, wird es das Witze erzählen künftig unterlassen. Im Gehirn entstehen dann Nervenbahnen mit spezifischen Emotionen, Fähigkeiten und Lebenserfahrungen. Daher sind Ego-States Energien des Ichs.
Als Ego-State-Therapeutin arbeite ich direkt mit jenem Persönlichkeitsanteil, dem Veränderung gerade am meisten nützt, statt vorrangig auf der kognitiven Ebene über das Problem zu reden. Das Ziel der Ego-State-Therapie ist Integration, d.h. dass die verschiedenen Ich-Zustände in harmonischen Beziehungen miteinander existieren. Dies erreicht man durch die Auflösung von Konflikten zwischen den verschiedenen Ego-States und durch Verbessern ihrer Kommunikation und Kooperation miteinander. Kombiniert wird die Ego-State-Therapie oft mit hypnotherapeutischen und körpertherapeutischen Methoden.