Häufige Fragen
„Wie effektiv ist die systemische Therapie?“
Ihre hohe Wirksamkeit wurde der systemischen Therapie in zahlreichen Forschungsstudien nachgewiesen, ebenso ihre gute Langzeitwirkung, eine geringere Abbruchrate sowie einen geringeren Bedarf an medizinischer Nachbetreuung. Durch die Mitbehandlung des sozialen Umfeldes kommt es auch bei Angehörigen zu positiven Veränderungen.
„Ist die systemische Therapie anerkannt?“
Die systemische Therapie ist ein bedeutendes und wissenschaftlich anerkanntes Verfahren. Im November 2018 erfolgte die sozialrechtliche Anerkennung (die vorher nur der Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie und Psychoanalyse vorbehalten blieb).
„Woran erkenne ich, welche/r TherapeutIn für mich geeignet ist?“
Vorab ist es hilfreich, sich über die Methodik der verschiedenen Therapierichtungen zu informieren und zu schauen, ob das Vorgehen Ihnen persönlich und Ihrem Anliegen entspricht. Wichtigstes Entscheidungskriterium ist jedoch die Frage, ob Sie sich vorstellen können, zu dem ausgewählten Therapeuten/ der ausgewählten Therapeutin eine Vertrauensbeziehung aufzubauen.
„In welchen Fällen ist die Therapie bei Ihnen nicht geeignet?“
Das ist sicherlich nicht einfach zu beantworten, da ich mein systemisches Therapieangebot nach Bedarf mit anderen Methoden und Verfahren aus anderen Therapierichtungen erweitere. Es gibt jedoch einige psychische Erkrankungen, bei denen spezialisierte Therapeuten aus anderen Therapierichtungen hilfreicher sind. In manchen Fällen kann es wesentlich sein, sich zusätzlich zur Psychotherapie noch von einem Psychiater Unterstützung zu holen (z. B. bei stärkeren Depressionen). Sprechen Sie mich am Besten an und wir überlegen gemeinsam, ob eine Therapie bei mir hilfreich sein kann oder nicht.
„Was mache ich, wenn mein/e KonfliktpartnerIn (PartnerIn, Sohn/Tochter o. ä.) nicht zu den Terminen mitkommen möchte?“
Um Bedürfnisse zu klären und das Konfliktmuster zu verändern, ist die Anwesenheit der Konfliktpartner sicherlich hilfreich, stellt jedoch keine zwingende Voraussetzung oder Notwendigkeit dar. Oft kann es genauso zu Veränderungen führen, wenn man für sich selber die eigenen Bedürfnisse, Veränderungswünsche und Lösungswege erarbeitet (vgl. das Bild vom Mobile).
„Was ist der Unterschied zwischen Beratung und Therapie?“
Der Unterschied ergibt sich aus dem Kontext und der Zielsetzung. Während eine Beratung tendenziell präventiven Charakter hat, geht es in der Therapie um eine medizinische Heilbehandlung. Bedeutsam ist diese Unterscheidung vor allem aus versicherungsrechtlicher Perspektive, weil nur die Kosten für die Behandlung einer Krankheit von der Krankenversicherung übernommen werden. Oft wird als Unterscheidungsmerkmal auch die Dauer des Behandlungszeitraums herangezogen, der bei einer Therapie, bezogen auf die Anzahl der Sitzungen, meist länger angelegt ist. Ein Beratungsgespräch unterscheidet sich in der methodischen Herangehensweise jedoch oft nicht von einem Therapiegespräch. Gemeinsam ist das Ziel, Sie bei der Lösung von Problemen zu unterstützen, die Ihre Lebensqualität und Zufriedenheit einschränken und Sie in Ihrer gewünschten Entwicklung behindern.
„Was ist der Unterschied zwischen einer PsychologIn, HeilpraktikerIn für Psychotherapie und einer (Psychologischen) PsychotherapeutIn?“
Psychologen haben an einer Universität studiert und werden häufig nach ihrem Studium psychotherapeutisch tätig. Dies ist über zwei Wege möglich: entweder sie erwerben eine Heilerlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz (=HeilpraktikerIn für Psychotherapie) oder sie machen eine therapeutische Weiterbildung in einem der von der Krankenkasse anerkannten Richtlinien-Psychotherapie-Verfahren und erhalten nach dem Abschluss den Titel als Psychologische PsychotherapeutIn. Ein Psychologe ist daher nicht automatisch mit einem Psychotherapeuten gleichzusetzen. Nur Psychologische Psychotherapeuten mit einem Kassensitz können mit der gesetzlichen Krankenkasse abrechnen.
Andere Berufsgruppen haben – wenn sie psychotherapeutisch mit Erwachsenen arbeiten wollen- nur die Möglichkeit über den Erwerb der Heilerlaubnis für Psychotherapie. Diese Zulassung erhält man, nach Abschluss einer schriftlichen und mündlichen (amtsärztlichen) Prüfung. Im Gegensatz zu „normalen“ Heilpraktikern dürfen Heilpraktiker für Psychotherapie keine körperlichen Leiden behandeln.
Bei Heilpraktikern für Psychotherapie gibt es sehr große Unterschiede in der Ausbildung. Es ist daher gut, den Grundberuf, die jeweilige Berufs- und Beratungserfahrung, sowie die therapeutischen Zusatzausbildungen zu berücksichtigen und zu vergleichen.
„Kann ich die Kosten bei der Steuer geltend machen?“
Wenn Sie die Auslagen nicht von Ihrer Krankenkasse oder Versicherung erstattet bekommen, können Sie diese bei Ihrer Steuererklärung u. U. als außergewöhnliche Belastungen/Sonderausgaben geltend machen. Beachten Sie dabei, dass ggf. vor Behandlungsbeginn ein Attest vom Amtsarzt oder medizinischen Dienst der Krankenkasse notwendig sein kann.